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| Pressemitteilung

Forschung online: Neue Messtechnik ermöglicht innovative Beobachtungen zur Untersuchung der Nordsee

Der vom Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft entwickelte Unterwasser-Datenknoten funktioniert wie eine „Datensteckdose“ am Meeresboden. Mit den angeschlossenen Sensoren ist es möglich Wassertemperatur, Algenkonzentrationen und den Meeresboden ganzjährig live zu untersuchen.

Das Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht und das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft richten den ersten Unterwasser-Datenknoten in der Nordsee ein. Der Unterwasserknoten funktioniert wie eine „Datensteckdose“ am Meeresboden an die bis zu zehn Messeinheiten angeschlossen werden können. So ist es möglich Wassertemperatur, Algenkonzentrationen und den Meeresboden ganzjährig live zu untersuchen. Die Messwerte gehen online direkt zu den Wissenschaftlern. Heute wird der Unterwasserknoten vor Helgoland in einer Tiefe von zehn Metern installiert.

Forschungstaucher

Die Werkzeugtasche an den Haken und dann kann der Sensor verkabelt werden: Auch fŸür die HelgolŠänder Forschungstaucher (bisher) keine alltäŠgliche Arbeit (Foto: Philipp Fischer, AWI).

Der vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht konzipierte und gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) entwickelte Unterwasser-Datenknoten macht es möglich, zukünftig den Zustand der Nordsee auch in schwer zugänglichen Gebieten ganzjährig zu beobachten.

Die langen Datenreihen sind eine wichtige Grundlage, um Fragen zu Umweltveränderungen in der Nordsee zu beantworten. Zwei erfolgreiche Testphasen hat der Knoten bereits hinter sich. Jetzt wird das Messsystem 700 Meter nördlich von Helgoland fest installiert.

Ein Team des wissenschaftlichen Tauchzentrums am AWI wird den Knoten auf dem Meeresboden anschließen. Dort wird er mehrere Jahre verbleiben. Die am Unterwasserknoten gemessenen Daten fließen auch in die historische Langzeitdatenreihe „Helgoland Reede“ des AWI ein.

Der Unterwasserknoten selbst besteht aus einem 600 Kilogramm schweren Trägergestell, an dem die Anschlüsse für Messgeräte angebracht sind. Von Helgoland aus versorgt ein Kabel die Geräte mit Strom. So sind die Messgeräte nicht wie sonst üblich auf Batterien angewiesen, sondern können wartungsfrei langfristig im Einsatz sein. Ein Glasfaserkabel überträgt die Messdaten online zu den Wissenschaftlern und macht es möglich, Messgeräte von Land aus fernzusteuern.

Die Küstenforscher haben mit dieser Konstruktion den ersten Unterwasserknoten für den Einsatz in bis zu 300 Meter tiefen Gewässern mit starkem Seegang entwickelt. Denn durch das schwere Gewicht wird der Knoten selbst bei Stürmen nicht bewegt.

Wissenschaftler überprüfen Installationen

Alle Installationen mŸüssen "auf dem Trockenen" ŸüberprŸüft werden, damit späŠter die AnschlŸüsse passen und alles wasserdicht verpackt ist (Foto: Philipp Fischer, AWI).

Der Unterwasserknoten ist Teil des vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht konzipierten Beobachtungs- und Analysesystems COSYNA (Coastal Observation System for Northern and Arctic Seas). Fest installierte Sensoren messen regelmäßig Strömungen, Salzgehalt, Sauerstoff und weitere Parameter.

Diese Daten fließen in Computermodelle ein, die beispielsweise die Meeresströmung vorhersagen. Forschergruppen können den Knoten nutzen und weitere Messgeräte anschließen. Beispiele sind ein Stereo Kamerasystem des AWI, das Fische und Quallen automatisch beobachtet und vermisst.

Zwei mit Sensoren bestückte Unterwassergestelle des AWI und des Bremer Zentrums für Marine Umweltwissenschaften, sogenannte „Lander“, erfassen physikalische Prozesse in Bodennähe sowie den Nährstoffaustausch zwischen Boden und Wasser. Alle Daten fließen in die vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht betriebene COSYNA Datenbank ein. Alle Installationen mŸüssen "auf dem Trockenen" ŸüberprŸüft werden, damit späŠter die AnschlŸüsse passen und alles wasserdicht verpackt ist (Foto: Philipp Fischer, AWI).

Hintergrund

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Dr. Torsten Fischer
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