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| Pressemitteilung GKSS-Forschungszentrum Geesthacht

Ölunfall im Wattenmeer! Welche Gebiete sind besonders bedroht? – Wissenschaftler aus Geesthacht unterstützen Havariekommando

Das Wattenmeer ist einzigartig. Dieser besondere, empfindliche Lebensraum wäre durch die Folgen von Schiffsunfällen stark betroffen. Daher ist es wichtig, bei einem Schadstoffunfall schnell und zielgerichtet zu handeln. Dies setzt eine umfassende Vorsorgeplanung voraus.
Das Havariekommando Cuxhaven ist mit seiner umfangreichen Vorsorgeplanung in der Lage, die vorrangig zu schützenden Regionen des Wattenmeeres schnell zu identifizieren. Dazu verwendet es ein am Institut für Küstenforschung des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht entwickeltes operationelles System. Die Erweiterung dieses Systems, das "Sensitivitätsraster Deutsche Nordseeküste II" liegt jetzt vor.

Das Wattenmeer ist einzigartig. Dieser besondere, empfindliche Lebensraum wäre durch die Folgen von Schiffsunfällen stark betroffen. Daher ist es wichtig, bei einem Schadstoffunfall schnell und zielgerichtet zu handeln. Dies setzt eine umfassende Vorsorgeplanung voraus.

Das Havariekommando Cuxhaven ist mit seiner umfangreichen Vorsorgeplanung in der Lage, die vorrangig zu schützenden Regionen des Wattenmeeres schnell zu identifizieren. Dazu verwendet es ein am Institut für Küstenforschung des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht entwickeltes operationelles System. Die Erweiterung dieses Systems, das "Sensitivitätsraster Deutsche Nordseeküste II" liegt jetzt vor.

Zweiter Forschungsbericht aktualisiert sensible Bereiche

Mann steht im Wattenmeer

Küstenforscher bei Kartierung im Wattenmeer. Foto: HZG/Karlheinz van Bernem

Bereits 1991 konnten erstmalig die Resultate des Vorläuferprojektes, "Sensitivitätsraster Deutsche Nordseeküste I", in die Vorsorgeplanung zur Schadstoffunfallbekämpfung einbezogen werden. "Die gute und langjährige Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern ist ein wesentlicher Bestandteil der professionellen Vorbereitung auf Schadstoffunfälle", sagt Hans-Werner Monsees, Leiter des Havariekommandos. Entsprechend den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen werden die jeweiligen Sensitivitätsklassen der Küstenbereiche und Flussmündungen jahreszeitlich differenziert dargestellt. "Bei Ölunfallbekämpfungsmaßnahmen können somit die sensitiven Gebiete an der Küste berücksichtigt werden", bekräftigt Jens Rauterberg, Ingenieur beim Havariekommando.

Netzwerk zur Datenerfassung

Ergebniskarte für einen Ausschnitt im größeren Bereich der Elbemündung.

Ergebniskarte für einen Ausschnitt im größeren Bereich der Elbemündung. Karte: HZG/ Ulrike Kleeberg

"Ich freue mich, diesen Bericht in den Händen zu halten", sagt Karl-Heinz van Bernem, Projektleiter und Biologe am GKSS-Forschungszentrum. "Darin steckt die jahrelange Arbeit vieler Wissenschaftler, die unzählige Proben ausgewertet und Feldkartierungen per Boot und zu Fuß erarbeitet haben". Ausgedehnte Salz- und Seegraswiesen, Muschelbänke, Brut- und Rastvogelgebiete sowie Sand- und Schlickflächen charakterisieren den außergewöhnlichen Lebensraum Wattenmeer.

Zahlreiche Messdaten aus Feldarbeiten und Satellitenaufnahmen wurden für dieses Projekt von den Geesthachter Küstenforschern aufbereitet. Neben eigenen Untersuchungen flossen in diesen Bericht auch die Daten der Nationalparkämter für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg ein. Alle erfassten Messwerte wurden mit einem Bewertungsmodell analysiert, das gemeinsam mit dem Havariekommando speziell für die Empfindlichkeit gegenüber Ölunfällen entwickelt wurde. Damit gelingt es, sowohl räumliche als auch zeitliche Unterschiede der Empfindlichkeit von Wattgebieten für den speziellen Einsatzbereich der Schadstoffunfallbekämpfung darzustellen.